In Dialog mit Koeppen geht es darum, dem Leser einen lebendigen Eindruck vom Schreiben und Denken des Dichters zu geben. Der fiktive Dialog mit Koeppen macht den unverwechselbaren Sound dieses Autors erlebbar. Dialog mit Koeppen ist ein Kaleidoskop von Suchbewegungen nach einem besonderen Ton und Denken. Verschiedene Facetten bilden das Muster des Buches: Die Lebensgeschichte des Dichters veranschaulicht, wie sich Koeppen über eine unbändige Liebe zur Literatur aus sozialer Not einen dornigen Weg zur Schriftstellerei bahnt. Die Betrachtungen zu den Reisebüchern zeigen, wie es ihm gelingt, seine erstaunlichen Bildungsgüter mit den lebendigen Reiseerfahrungen so intensiv zu verknüpfen, dass der Leser in die fremden Welten hineingezogen wird, dabei aber Schönheit wie Schrecken gewärtigt. Die Briefwechsel mit Siegfried Unseld und Marcel Reich-Ranicki eröffnen einen Blick auf das persönlich schwere Leben Koeppens und zugleich auf seinen Kampf um sein Werk, das nach der stupenden kurzen Entstehungszeit der Trilogie in steter Verfeinerung der Texte nur in äußerster Langsamkeit zustande kam. Aber auch Koeppens sehr eigenwillige modernistische Schreibweise wird in den Betrachtungen zu Jugend und Tauben im Gras reflektiert.