Dieter Wellershoff
geb. 1925 in Neuss, wuchs in Grevenbroich auf. Noch im Jahre 1943 meldete sich der Schüler zum Fronteinsatz, hat dann später über die Grausamkeit des Krieges geschrieben. Nach Kriegsende studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Psychologie in Bonn und promovierte 1952  mit einer brillanten Arbeit über Gottfried Benn. Wellershoff war sehr früh Mitglied der Gruppe 47 und begründete einen neuen literarischen Realismus unter Einfluss des Nouveau Roman. Seit den 50er Jahren wirkte Wellershoff als freier Schriftsteller und arbeitete in nahezu allen Gattungen (Lyrik, Romane, Hörspiele, Drehbücher, literaturtheoretische Essays, z.B. Die Auflösung des Kunstbegriffs, Frankfurt 1976: edition suhrkamp 848). Ihm wurden wichtige Literaturpreise zuteil, u. a.: der Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln (1988),  der Friedrich-Hölderlin-Preis (2001) und der Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik (2005). Dieter Wellershoff hat sich sowohl als Autor wie als Verlagslektor um die deutsche Literatur verdient gemacht. Er leitete das Lektorat von Kiepenheuer & Witsch von 1959–1981. In den letzten Jahren hat sein Roman Der Liebeswunsch  großen Anklang gefunden. Ähnliches gilt für die Essaybände Der verstörte Eros (2001) und Der lange Weg zum Anfang (2007). Dieter Wellershoff ist Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur sowie des deutschen P.E.N. Zentrums.

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