Walter Dirks
wurde 1901 in Hörde (Dortmund) geboren und starb 1991 in Wittnau. Dirks war Sohn eines Vertreters, dessen frühe Krankheit zum sozialen Abstieg der Familie führte. Da sein Großvater eine Arbeiter-Gastwirtschaft in Soest betrieb, kam der junge Dirks mit den Arbeitern zusammen. Nach dem Abitur (1920) studierte er in Paderborn und Münster Theologie und befasste sich mit dem Werk von Karl Marx. Er lernte Romano Guardini kennen und begann 1924 eine journalistische Karriere bei der Rhein-Mainischen Volkszeitung. Im Prozess gegen George Grosz wegen Gotteslästerung setzte er sich für diesen ein. Als Gegner der Nationalsozialisten befürwortete er ein Bündnis zwischen SPD und Zentrum. Seine marxistischen Studien setzte er fort, führte aber seine Dissertation über Georg Lukács’ Geschichte und Klassenbewusstsein nicht zu Ende. Ab 1934 arbeitete Dirks für die Frankfurter Zeitung, seit 1938 als stellvertretender Feuilletonchef, erhielt aber 1943 Schreibverbot. Nach dem Krieg wirkte Walter Dirks für den Wiederaufbau Frankfurts und gründete die dortige CDU. Sein christlicher Sozialismus brachte ihn in Verbindung mit Eugen Kogon und führte 1946 zur Gründung der bedeutenden Frankfurter Hefte. Seit 1949 war Dirks innenpolitischer Kommentator beim SWF, arbeitete parallel 1953-56 am Frankfurter Institut für Sozialforschung und gab mit Theodor W. Adorno die Frankfurter Beiträge zur Soziologie heraus. Von 1956–1967 war Dirks Chef des Kulturressorts beim WDR.


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