Salvador Dalí
Geb. 1904 in Figueras (Katalonien), gest. 1989 in Figueras. Dali wurde vom Futurismus (C. Carrà), dem Kubismus (J. Gris), der Pittura metafisica (G. de Chirico) und der Psychoanalyse Freuds beeinflußt. 1929 schloss sich Dali der surrealistischen Bewegung an. Neben Max Ernst zählt er zu den wichtigsten Vertretern dieser Richtung. Dali ging vom Kubismus aus und entwickelte von dort her das gegenständliche Figurenbild surrealen Sinnes. Zeitweise war er begeisterter  Anhänger Picassos. Seit 1928 zeigte sich Dalis stilschöpferische Kraft, welche Detailtreue mit surrealistischen Ineinanderspiegelungen verbindet. So entstand Dalis absurd anmutende Bilderwelt von Träumen, die zugleich von technisch-formal hoch qualifiziertem Können zeugt.
Mit dem Beginn seiner surrealistischen Wende ließ sich Dali in Paris nieder, wo er mit Breton zusammenarbeitete. Bis 1934 blieb er Mitglied der Surrealistengruppe. Zusammen mit Luis Buñuel Dali kreierte Dali die Filme Un Chien Andalou (1929) und L’Âge d’Or (1931). Breton trennte sich von Dali wegen dessen Sympathien für die Rechte. 1940 ging Dali nach Amerika, wo er 1942 seine Autobiographie Das -geheime Leben des Salvador Dali veröffentlichte, aus welcher diese Aus-gabe von Flandziu einen Auszug bringt. Dali hat zudem an verschiedenen Ballettproduktionen mitgewirkt: Buch, Kostümdesign, Dekoration (Bacchanale, 1939; Labyrinth, 1941). Auch sein surrealistischer und religiöser Schmuck erregte Aufsehen. 1955 kehrte Dali nach Spanien zurück.
Dalis besonderer Beitrag zum Surrealismus war seine sogenannte paranoisch-kritische Methode. Diese implizierte einen weitaus elaborierteren Gebrauch des Unbewussten als er von den anderen Surrealisten praktiziert wurde. Während die anderen sich auf Träume sowie auf automatische Techniken verließen, um Bildlichkeit aus dem Unbewussten hervorzuholen, beanspruchte Dali, ein wirklicher Paranoiker zu sein, der gewohnheitsmäßig Halluzinationen und visuelle Täuschungen erfährt, die dann den Gegenstand seiner Kunstwerke bildeten. Dalis Ziel beim Malen war es, diese inneren Geistesprozesse so akkurat wie möglich zu dokumentieren.

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